Die First Lego League ist mehr als nur ein Roboterwettbewerb!

In einer sportlichen Atmosphäre führt die FLL Kinder und Jugendliche an Wissenschaft und Technologie heran. Der Forschungs- und Roboterwettbewerb wird auf der ganzen Welt ausgetragen. Der Wettbewerb ist in Regionalwettbewerbe, Semifinali und Finale gegliedert.

First Lego League Video des Regionalwettbewerbs in Wien, ©Dominik Supper & Lukas Ackermann

Die First Lego League ist mehr als nur ein Roboterwettbewerb!

In einer sportlichen Atmosphäre führt die FLL Kinder und Jugendliche an Wissenschaft und Technologie heran. Der Forschungs- und Roboterwettbewerb wird auf der ganzen Welt ausgetragen. Der Wettbewerb ist in Regionalwettbewerbe, Semifinali und Finale gegliedert.

In der Saison 2019/20 Jahr mussten sich die Schüler- und Schülerinnen-Teams der Herausforderung stellen, das „Bauen der Zukunft“ zu gestalten. Die FLL Teams müssen Ideen entwickeln, wie man Transport, Umwelt und Architektur nachhaltig entwickeln kann, so dass Städte und Dörfer für alle Menschen lebenswert sind und es auch lange bleiben.

Die First Lego League vereint Spaß an Technik und Wissenschaft mit der fesselnden Atmosphäre eines sportlichen Wettbewerbs. Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 9 und 16 Jahren arbeiten zusammen in Teams. Gemeinsam planen, programmieren und testen die FLL Teams einen Roboter, der vollautomatisch funktioniert. Mit diesem Roboter müssen dann verschiedene Aufgaben gelöst werden.

Bereits zum vierten Mal veranstaltete das soziale Bildungsnetzwerk talentify.me die FLL in Wien. In die Räumlichkeiten der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) kamen insgesamt 22 Teams (siehe Teamliste nachstehend), bestehend aus 220 Schülern und Schülerinnen.

Die FLL-Teams kamen mit ihren selbstgebauten und -programmierten Robotern in die Wirtschaftskammer Österreich. Rund acht Wochen hatten die Teams Zeit, sich auf den Roboterwettbewerb vorzubereiten. Innerhalb der Teams wurde eifrig geplant und fleißig gebaut, programmiert und getestet.

Am Tag des Wettbewerbs mussten sich die FLL-Teams mit ihren Robotern in den Robot-Games messen. Zusätzlich wurden die vollautomatisierten Roboter von einer Jury unter strengen Kriterien in vier Kategorien bewertet:

• Robot Design,
• Forschung,
• Teamwork und
• Robot-Game.

Die FLL Wien ist der Regionalwettbewerb für Wien. Dieser Regionalwettbewerb findet in der Wirtschaftskammer Österreich statt. 16 Teams waren bei der First Lego League Wien mit dabei. Die FLL-Teams kamen aus Wien, Niederösterreich und sogar aus Salzburg.

Das Robot-Game mit den selbstgebauten, autonom fahrenden Robotern ist das zentrale Element bei des Wettbewerbs. Aber auch abseits davon wurde bei der First Lego League Wien viel geboten. Am Nachmittag hatten auch Besucher die Möglichkeit, die FLL Wien zu besuchen. Die Besucher konnten entweder beim Robot-Game zusehen und mitfiebern oder sich im Netzwerkcafé mit Unternehmen aus der Bau- und IT-Branche vernetzen. Unter den Unternehmen im Netzwerkcafé waren u.a. TTTech, Habau Group oder die Österreichische Staatsdruckerei.

Weitere Angebote, die von Talentify GmbH in der Wirtschaftskammer zur Verfügung gestellt wurden, waren eine interaktive Spielstation, Workshops von CodeFactory und eine Fotostation.

Folgende Teams haben am FLL Regionalwettbewerb in Wien teilgenommen:

Folgende drei Finalisten sind in das First Lego League Semifinale eingezogen. Dieses Semifinale fand am 18. Jänner 2020 in St. Pölten statt.

Für 6-10-jährige bietet die First Lego League Junior die Möglichkeit, sich spielerisch an den Wettbewerb heranzutasten. Zum Thema „Boomtown Built“ mussten die Nachwuchs-FLL-Teams Forschungsprojekte mittels Plakate präsentieren. Die First Lego League Junior Ausstellung in Wien wurde vom Education Innovation Studio Team der Pädagogischen Hochschule Wien vom Futur Learning Lab ausgerichtet und organisiert.

Die MINT-Fächer sind auf dem Vormarsch und werden immer wichtiger. Unter MINT-Fächer werden Fächer verstanden, die Fähigkeiten in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik lehren.

Bereits bei der Eröffnung sprachen die Generalsekretärstellvertreterin der Wirtschaftskammer Österreich, Mag. Mariana Kühnel, Mag. Ebenauer von der Bildungsdirektion Wien und Mira Lobnik von der Landesschülervertretung über die Wichtigkeit der MINT-Fähigkeiten.

Durch den Roboterwettbewerb soll den Schülern und Schülerinnen der Zugang zu naturwissenschaftlichen Fächern erleichtert werden. Außerdem sollen die Motivation der Schüler gesteigert werden, einen IT- oder Ingenieur-Beruf zu erlernen.

Der First Lego League Wettbewerb erhält jedes Jahr ein neues Thema. Die vorgegebenen Themen werden von aktuellen Entwicklungen, Problemen und Situationen in der Welt abgeleitet. Während der Vorbereitungszeit wird einerseits der Roboter konstruiert und programmiert. Andererseits sollen die Kinder und Jugendlichen lernen, sich selbständig zu informieren, zu recherchieren.

Das Forschungsthema der FLL Saison 2019/20 lautete „CITY SHAPER – Gestaltet das Bauen der Zukunft“. Das Forschungsthema richtete sich an alle Baumeister von Morgen.

Neben dem Forschungsauftrag bildet das themenbezogene Spielfeld den Ausgangspunkt der Entwicklunsaufgabe. Auf diesem Spielfeld befinden sich 14 Aufgaben, die von einem selbst gebauten und programmierten Roboter gelöst werden müssen. Die Roboter müssen dabei so programmiert sein, dass sie sich selbständig auf dem Spielfeld bewegen und die Aufgaben eigenständig lösen.

Den FLL-Teams wurde vorgegeben, durch verschiedene Aufgaben Orte zum Leben und Arbeiten für alle Menschen zu entwerfen und zu bauen. In der FLL-Saison 2019/20 City Shaper sollten Fähigkeiten kombiniert werden, um gemeinsam durch kreative Ansätze Probleme zu lösen. So soll im Endeffekt eine bessere Zukunft gestaltet werden.

Neben dem Forschungsauftrag und dem Robot-Game gibt es auch zwei weitere Aufgaben, denen sich die Teams stellen müssen: Roboterdesign und Teamwork.

Baumeister und Architekten arbeiten gemeinsam im Team. Um für ihre Baumeister Gebäude, Häuser und Bauwerke zu kreieren, verbinden Architekten Wissenschaft und Kunst. Manchmal bauen sie neue Häuser, manchmal gestalten sie Altes neu.

Ein Bauprojekt muss in der realen Welt nicht nur zum Standort passen, sondern auch in der vorgegebenen Zeit fertiggestellt werden. Ebenso sind auch die Anforderungen und die Aufgaben an die Teams. Jedes Teammitglied ist wichtig um die vorgegebenen Aufgaben richtig und in der vorgegebenen Zeit zu erfüllen. Um erfolgreich zu sein, braucht es vor allem Teamwork und Kreativität.

Die Aufgaben gestalten sich folgendermaßen:

Im Rahmen des Robot-Game werden die Teams die First Lego League Aufgaben wählen, die sie auf dem FLL-Spielfeld lösen werden. Die Teams planen, bauen und programmieren einen First Lego League Roboter. Der Roboter steuert eigenständig und bewegt, navigiert und aktiviert Objekte beim Robot-Game.

Außerdem muss auch die Roboter-Programmierung getestet und verfeinert werden. Beim Robot-Game müssen die FLL-Teams insgesamt drei Games in der Vorrunde bestreiten. Jedes Game dauert 150 Sekunden. Und es gilt so viele Aufgaben wie möglich zu erledigen. Am Ende kommt jenes Robot-Game in die Wertung, bei dem die höchste Punktzahl erreicht werden konnte.

Bei der Aufgabe „Forschungsprojekt“ müssen die Teams am Wettbewerbstag eine Präsentation halten. In dieser Präsentation muss ein Forschungsprojekt vorgestellt und präsentiert werden.

Dieses Forschungsprojekt muss sich mit einer Problemstellung rund um ein Bauwerk im öffentlichen Raum in der Heimatgemeinde bzw. Heimatstadt des FLL-Teams auseinandersetzen. Beim Forschungsprojekt muss für dieses Problem ein Lösungsansatz erarbeitet werden und mittels Präsentation vor der Jury vorgetragen werden.

Bei der Aufgabe „Roboterdesign“ geht es darum, dass die FLL-Teams ihren Roboter der Jury vorstellen und präsentieren. Es muss erklärt werden, wie der Roboter zusammengestellt und gebaut wurde und welche Teile verwendet wurden.

Beim Roboterdesign ist hohe Konstrukteurs-Kunst gefragt. Auch die Programmierung muss vorgestellt und vor der Jury erklärt werden. Im Anschluss an die Präsentation des Roboterdesign muss sich das First Lego League Team den Fragen der Jury stellen.

Fundament des Erfolgs eines Teams sind die Grundwerte:

• Inklusion
• Entdeckung
• Teamwork
• Innovation
• Wirkung
• Spaß

Respekt gegenüber anderen, Akzeptanz von Unterschieden, neue Talente und Ideen entdecken, arbeiten mit Kreativität und Ausdauer, Anwendung und Verbesserung von Gerlerntem, als auch Zusammenarbeit im Team und Freude an der gemeinsamen Arbeit gehören zu den Grundwerten. Die Anwendung dieser Grundwerte zeichnen jedes erfolgreiche FLL-Team aus.

Bei allen FLL Wettbewerben werden Preise in sechs Kategorien vergeben:

1. FLL Champion (Gesamtpunkte aus allen Kategorien / Aufgaben)
2. Roboterdesign
   (Innovatives Design, Robustes Design, Programmierung)
3. Teamwork
   (Vertrauen, Leistung, Begeisterung, Problemlösungskompetenz, Verständnis und Respekt für andere, Teaminteraktion & Gruppendynamik)
4. Forschung
   (Projekt, Recherche, Lösungsvorschläge,…)
5. Robot-Game
   (Entwicklung & Programmierung, Autonomes Lösen von Aufgaben,…)
6. Sonderpreis der Jury
   (Besondere Ausdauer, Komplizierte Lösung, Kreativität, Newcomer-Team,…)

Die Idee zur First Lego League wurde von der amerikanischen Stiftung „First“ und von „Lego“ entwickelt und ins Leben gerufen. Im Rahmen des Wettbewerbs werden aktuelle Themen rund um Wissenschaft und Technologie behandelt. Themen beschäftigen sich beispielsweise mit der Energiewende, Klimawandel, Lebensmittel, Wasser, uvm.

Begonnen haben die First Lego League Wettbewerbe im Jahr 1998 in den USA. Seit 2001 gibt es die First Lego League in Deutschland und etwas später dann auch in Österreich.

Ein Team besteht aus mindestens zwei und maximal zehn Schülern oder Schülerinnen und einem erwachsenen Coach. Mittelpunkt des Teams ist ein Lego Mindstorms Roboter (RCX oder NXT oder EV3).

Weiters benötigt ein Team für Trainings- und Testzwecke ein FLL Spielfeld. Vorbereitungszeit bis hin zu den Regionalwettbewerben sind acht Wochen. Viele Teams werden von Teamsponsoren unterstützt.

Das Highlight der First Lego League Saison ist die Teilnahme an einem der Regionalwettbewerbe. Jedes Team bereitet sich zusammen mit seinem Coach auf die Teilnahme an einem Regionalwettbewerb vor. Die Schülerinnen- und Schüler-Teams treffen bei den Regionalwettbewerben auf ihre Gegner. Bei den Wettbewerben können die Jugendlichen dann beobachten, wie andere Teams die Aufgaben gelöst haben.

In Österreich finden die FLL Regionalwettbewerbe hier statt:

• Graz
• Hollabrunn
• Linz
• St. Pölten
• Tirol
• Vorarlberg
• Wien

Die besten Teams der Regionalwettbewerbe steigen in die nächste Runde auf und messen sich bei den Semi Finali und später dann im Finale.

Aus allen Regionalwettbewerben qualifizieren sich bis zu drei Teams für das Semifinale. Das First Lego League Österreich Semifinale fand 2020 in St. Pölten, der Hauptstadt von Niederösterreich, statt.

Der First Lego League St. Pölten Wettbewerb wird im WIFI St. Pölten ausgetragen. In St. Pölten wird es 2020 sowohl den Regionalwettbewerb der Saison 2019/20 geben als auch das „Österreich“ Semifinale.

Neben St. Pölten finden Semifinali an folgenden Orten in Europa statt:

• „Mitte“
• „Nordost“
• Österreich (St. Pölten)
• Schweiz
• Tschechien & Slowakei
• „Südwest“
• Polen & Ungarn
• „West“

Das Finale der Saison 2019/20 findet in Offenburg in Deutschland statt. Am Finale der Region Zentraleuropa nehmen Teams aus sieben Ländern teil. Die Wettbewerbssprache ist englisch.

In Zentraleuropa findet der Roboterwettbewerb in sieben Ländern statt. Neben Österreich, findet der Wettbewerb auch in Deutschland, der Schweiz, Polen, Slowakei, Ungarn und Tschechien statt.

Insgesamt gibt es bei der FLL in Europa 76 Regionalwettbewerbe mit gesamt knapp 1.100 FLL-Teams. In der Saison 2018/19 haben weltweit rund 40.000 Teams in 98 Ländern am Wettbewerb teilgenommen.

Das Sozialunternehmen talentify GmbH besteht aus den Plattformen talentify.me und talentify.works. Es baut  Brücken zwischen Schule und Wirtschaft. Das Unternehmen vernetzt österreichweit SchülerInnen und miteinander zum gemeinsamen Lernen (talentify.me) und Austausch zu Zukunftsperspektiven (talentify.works).

Das Ziel von talentify ist, mit Veranstaltungen wie der First Lego League nicht nur Jugendliche an spezielle Branchen heranzuführen, sondern auch Unternehmen durch interaktive Formate den Austausch mit Jugendlichen zu ermöglichen.

Copyright Bildmaterial auf dieser Seite: ©Talentify GmbH

Der gemeinnützige Verein HANDS on TECHNOLOGY e.V. ist exklusiver Veranstalter der First Lego League und First Lego League Junior in Deutschland, Österreich, Polen, Schweiz, Slowakei, Tschechische Republik und Ungarn mit jährlich 1.000 Teams.